Haplopelma lividum
Haplopelma lividum

 

 

Haplopelma lividum   Smith 1996

 

Charakteristika und Verbreitung:

Hierbei handelt es sich um eine kleine Gattung mit acht beschriebenen Arten. Beheimatet ist sie in Birma ( Myanmar), Thailand, Kambodscha, Laos, Vietnam, Malaysia und Borneo. Sie wird repräsentiert durch kompakt gebaute, in stark ausgesponnenen Erdröhren lebende Tiere. Sie sind Bewohner waldreicher Gegenden mit entsprechend großer Feuchtigkeit im Erdreich. Einigen Arten treten vermehrt als Kulturfolger in Reisfeldern (an den Seiten der künstlichen angelegten Dämme)auf. An günstigen Stellen (Nahrung, Unterschlupf, geringer Feindruck) werden individuellen starke Populationen von mehreren tausend Exemplaren gebildet. Als Altwelttiere verfügen Haplopelma-Arten nicht über abstreifbare Reizhaare auf dem Abdomen. Die Spinnen sind ausnahmslos leicht reizbar und bissig. Einmal gestört und ohne Rückzugsmöglichkeit (Flucht) nehmen sie wie viele andere Altwelttiere auch eine typische Verteidigungsstellung ein, indem sie die Vorderkörper und –Extremitäten,  auf Hinterleib und –beine gestützt, anheben und dem Angreifer die geöffneten Chelizeren zeigen.  Durch kräftiges Schlagen mit den Vorderbeinen verschaffen sie sich Respekt.

Einen auffälligen Geschlechtsdimorphismus finden wir bei H. minax,  der am häufigsten importierten Vogelspinne aus Asien:  Nicht erwachsene Männchen sehen aus wie Weibchen. Nach der Reifehäutung der Männchen sind die Extremitäten von Patella bis Metatarsus hellbraun gefärbt. Der Tarsus ist schwarz, der Femur ebenfalls schwarz mit violettem Schimmer, die Taster sind schwarz, Carapax und Abdomen sind hellbraun mit schwarzer Streifenzeichnung. Auffallend sind die sehr kurzen, dicken Tibiaapophysen,  die bei der Paarung die Chelizeren des Weibchens außen umgreifen.

 

Haltung:

 Haplopelma-Arten sind dem Anfänger nicht zu empfehlen. Um sie auf Dauer halten zu können, muss man ihnen unbedingt einen tiefen Bodengrund anbieten, in dem sie ihre Wohnröhre bauen können. Regelmäßige Kontrollen und eine gute Hygiene sind für eine erfolgreiche Pflege unabdingbar.  Die versteckte Lebensweise der Tiere erschwert das Beobachten und führt oft zu ihrer Vernachlässigung und eine Gesundheitskontrolle lässt sich nur schwer durchführen.

In ein 20*30*20 Zentimeter großes Terrarium wird eine Schicht Torf etwa sieben bis zehn Zentimeter hoch eingefüllt. Der Bodengrund sollte immer leicht feucht sein, die Temperaturen nicht über 25 Grad Celsius betragen und die Luftfeuchtigkeit bei etwa 70 Prozent liegen.

Die Wurzeln von eingesetzten Pflanzen würden durch die rege Grabtätigkeit der Spinne beschädigt, also besser keine Bepflanzung. Unterschlupfmöglichkeiten bietet man durch einige eingelegte Rindenstücke. Die Haltung von asiatischen Tieren der Gattung Haplopelma ist zurzeit nicht sehr populär, weil die Konkurrenz durch farbigere und leichter zu pflegende Arten aus Amerika zu groß ist.

Frisch importierte Weibchen legen zuweilen schon nach kurzer Terrarienhaltung ihre Eier ab. Die Eizahlen der Kokons sind mit etwa 100 für Vogelspinnenverhältnisse eher gering, allerdings sind die Eier 5mm groß.  Die Jungtiere schlüpfen bei 25 Grad Celsius nach sechs bis acht Wochen. Von sachkundigen Pflegern werden Haplopelma-Arten oft nachgezogen. Die Paarung  mit den sehr reizbaren Tieren glückt nur, wenn sie sich schon mehrere Tage zuvor durch deutlich hörbare Trommelzeichen verständigt haben. Bevorstehende Häutungen lassen sich nur sehr schwer voraussagen. Daher sollte man keine Futtertiere im Behälter übrig lassen, die der Spinne, dann in ihrer ungeschützten Situation gefährlich werden könnten.